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paul_justus lueck



Österreich
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Stil: Gegenständlich


Vita / Lebenslauf:
Lebenslauf

Der Blick auf die Welt wird Paul Justus Lück am 1. 2.1963 in Großburgwedel/
Deutschland geschenkt.
Aufgewachsen in Wolfsburg, einer Hauptstadt des Automobilbaus,
entscheidet er sich nach einer Reise 1983 – quer durch den indischen
Subkontinent und den Himalaya – für den künstlerischen Weg.
Als Steinbildhauer geht er 1987 nach Wien, um an der Akademie der
Bildenden Künste Bildhauerei zu studieren. Vorlesungen der verwandten
Disziplinen РArchitektur und Produktdesign Рbesucht er als Gasth̦rer
an der Technischen Universität und an der Hochschule für Angewandte
Kunst in Wien.
Nach dem Diplom 1991 beginnt er seine bis heute andauernde Auseinandersetzung
mit dem Thema der Perspektive. Aus der Malerei
entwickelt er gesellschaftskritische, interaktive Rauminstallationen aus
Stein und Metall. Ab dem Jahr 2000 reduziert er sich auf kleinformatige
Plastiken, die unser „Sehen“ infrage stellen. Alltagsgegenstände in
Bronze und Aluminiumguss werden von ihm so verzerrt, dass sie uns
dreidimensionale Plastik und Zeichnung in einem sein können.
Es mag nicht verwundern, dass er sich nun der dreidimensionalen
Malerei zuwendet.


Alles eine Frage der Perspektive.
Dr. Andrea Schurian im Gespräch mit Paul Justus Lück
Das sagen viele Kunstschaffende: dass ihnen die Unterscheidung in

abstrakt“ und „gegenständlich“ gar nicht so wichtig ist, diese Diskussion
sei obsolet.
Und dann machen sie entweder abstrakte oder gegenständliche Kunst oder
einmal diese, einmal die andere, aber nie beides zugleich. Paul Justus Lück
macht genau das: gegenständlich-abstrakte Objekte, abstrakte Gegenständlichkeiten,
sehr reale Abstraktionen, organische Formen und Knödel
und Ausbuchtungen und Kuhlen und Hügel, in edles Material gegossen.
Und dann dreht der Betrachter diese kleinen Skulpturen und kneift die
Augen zusammen, schaut nur mit einem und die Perspektive ändert sich,
der Lichteinfall stimmt und plötzlich verwandeln sich die abstrakten
Objekte
wundersamerweise in ein Bett, eine Steckdose, eine Rose, eine
Lampe, eine Kaffeetasse, einen Schnuller.
Und dann fragt man sich: Woher kommt das?
Und dann: Wo wird das noch enden?
A. S.: Hat dich Ikonenmalerei fasziniert?
P. J. L.: Ja, die fand ich interessant, weil sie ganz andere Perspektivgesetze
entwickelt hat. Die Ikonenmaler haben 400 Jahre an der Renaissance
vorbei
gearbeitet. Illusionsmalerei war für die nie interessant. Das finde ich
großartig. Deshalb haben sie beispielsweise Jesus immer größer als seine
Jünger gemalt, weil er wichtiger war. (Lacht) Das ist wie in meiner Rechtschreibung
in der Volksschule: ich habe damals auch alles groß geschrieben,
was mir im Text wichtig war.
A. S.: Kunst ist ja immer auch eine ganz subjektive Weltsicht!
P. J. L.: Eben, ich will die Welt durch meine Brille, von meinem Standpunkt
aus sehen. Jetzt könnte man sagen, einer, der immer nur alles aus seinem
Blickwinkel sehen will, ist ja eigentlich zu bedauern. Dem wirft man vor,
dass er betriebsblind ist.
Ich habe immer um Skulpturen herumgearbeitet, aus einer ganz bestimmten
Perspektive. Eigentlich sind diese Skulpturen ja wie ganz einfache
Zeichnungen, z. B. eben eine Steckdose von vorne. Meine Skulpturen sind
dreidimensionale Zeichnungen.
A. S.: Die Arbeiten sind fließend, organisch.
P. J. L.: Der rechte Winkel kommt in der Natur nicht vor, er ist eine Erfindung
von Menschen, so wie auch die Zahlen. Die Gerade oder z. B. der rechte
Winkel sind praktische, sehr brauchbare Lügen. In meinem Werk spielen
sie nur eine Nebenrolle.
A. S.: Was hat dich zu diesen Verzerrungen inspiriert? Gibt es Einflüsse,
Vorbilder?
P. J. L.: Diese verzerrte Perspektive gibt es auch bei Hans Holbein. Eines
meiner Lieblingsbilder heißt „The Ambassadors“ und hängt in London in
der National Gallery.
A. S.: Da ist doch auch ein verzerrter Totenschädel drauf.
P. J. L.: Genau. Der lässt sich nur aus extremer Schrägsicht erkennen, am
besten schaut man überhaupt nur mit einem Auge. Diese extreme Perspektive
faszinierte mich und hat mich sicherlich auch inspiriert.
A. S.: Du gehst bei deinen Objekten immer von einem realen Ding, einem
Designgegenstand oder auch von Themen der Kunstgeschichte aus. Eine
rein abstrakt-formale Herangehensweise interessiert dich nicht?
P. J. L.: Design interessiert mich, das ist in jedem Land anders. Design erfährt
im Alltag meist keine Beachtung. Aber es ist auch unser Kulturerbe: Möbel,
Häferln, Lampen. Und natürlich könnte ich immer so weitermachen, aber
es fehlt mir ein bisschen das Erzählerische in dem Ganzen.
A. S.: Ich sehe das nicht so. Ich finde, es sind sehr erzählerische Skulpturen.
P. J. L.: Meine Arbeiten sind formgewordene Experimente. Poetisch sind nur
die Interpretationen der Formen. Eine Interpretation dieser Objekte ist,
wenn jemand sagt: „Ah, das ist eine ‚Rose‘“‚ oder „Das ist vielleicht ein Bett“.
Das ist das Assoziative an der Arbeit. Das lässt nicht viel an Erzählerischem
zu.
A. S.: Aber das funktioniert nur, wenn du den Schlüssel zum Sehen gibst,
wenn du zeigst, aus welchem Blickwinkel man dein Objekt betrachten
muss.
P. J. L.: Ja, ich gebe der Skulptur einen Titel. Und dann fragt jeder: „Wo ist
das?“, und sagt: „Ich sehe nichts!“ Spannend ist, ob jemand den Blickwinkel,
die richtige Anschauung von sich aus findet. Aber wenn ich es dann anders
hinstelle, andere Lichtverhältnisse herrschen, dann ist das Erkennenkönnen
schon wieder weg. Man muss um das Objekt herumgehen, es anders
positionieren, aufstellen, hinlegen: dass jemand das Motiv selbst erkennt,
ist allerdings kaum möglich.
A. S.: Die Arbeiten erlauben keine eindeutigen Interpretationen.
P. J. L.: Ja, genau. So wie das Beobachten von Wolken, welche ständig in
Bewegung sind.
A. S.: Also, je nachdem, wie man deine Objekte dreht und wendet, lassen
sie oft verschiedene Assoziationen zu. Das Bett beispielsweise sieht von
einem anderen Blickwinkel wie eine Rose aus. Bewusste Doppeldeutigkeit?
P. J. L.: Was gibt es Schöneres als ein Rosenbett? In dieser und in einigen
anderen Arbeiten habe ich schon mit der Doppeldeutigkeit von Skulpturen
experimentiert. Wir assoziieren und interpretieren unentwegt. Das möchte
ich anregen, vorantreiben. Henry Moore hat einmal gesagt: „Plastik ist wie
eine Reise. Bei der Rückkehr hat man eine andere Ansicht. Die dreidimensionale
Welt ist voller Ãœberraschungen, die eine zweidimensionale Welt nie
bieten kann.“
A. S.: Deine Skulpturen sind eher klein. Warum machst du sie nicht
größer?
P. J. L.: Die Größe ist genau richtig, denn die Skulptur selbst bestimmt die
Entfernung, aus der man sie betrachten soll. Ich will, dass der Betrachter
genauso nahe an meine Arbeiten herangeht wie ich beim Modellieren.
Kunstwerke haben eine Intimsphäre. Und ich möchte den Betrachter in
diese Intimsphäre hineinziehen.
A. S.: Wie wichtig ist das Material?
P. J. L.: Bronze- und Aluminiumguss habe ich genommen, weil es warme
oder kühle Materialien sind. Aber in Zukunft möchte ich mit ganz anderem
Material arbeiten: mit einem, das Farbe erlaubt. Bronze und Aluminium
bieten nicht diese Möglichkeit des Malerischen.
A. S.: Warum willst du mit Farbe arbeiten?
P. J. L.: Ich weiß es auch nicht. Irgendwie hatte ich das Gefühl, der Bildhauer
ist ein reduzierter Typ, ohne Farbe. Mit neuen Arbeiten möchte ich nun die
Grenze zwischen Malerei und Skulptur verwischen.
A. S.: Aber es gibt doch farbige Skulpturen?
P. J. L.: Ja, es gibt schon bemalte Skulpturen. Für mich ist Farbe eine
Entdeckung
und ich möchte künftig himmelblau und wolkenweiß
modellieren.
A. S.: Wenn du jetzt farbig wirst, werden deine Arbeiten wieder zwischen
realistisch und abstrakt oszillieren?
P. J. L.: Ja, genau, darum geht es mir auch. Ich sehne mich nach dem
Träumerischen,
dem Poetischen in der Kunst. Ich freu mich einfach drauf,
dass ich malerisch sein darf. Ich habe Versuche angestellt, ein Material für
mich zu entwickeln, das man kneten kann, das Farbigkeit hat. Ich mische
Pigmente mit einer eigens geschaffenen Knetmasse und modelliere diese
auf unebene Flächen. Das Ergebnis wird ein ganz anderes, neues sein und
dennoch wieder ein Spiel mit Perspektive, Licht und Schatten.
A. S.: Fasziniert dich das neue Material?
P. J. L.: Ja, sehr, ein bisschen bildhauerisch werden die Bilder dann auch.
Aber auch changierend, flirrend. Und es werden auch wieder organische
Formen. Es ist eine Weiterentwicklung.
A. S.: Ist diese Lust an der Malerei neu?
P. J. L.: Nein, ich wollte eigentlich Malerei studieren. Als ich mit meiner
Bewerbungsmappe
an die Akademie kam, schaute der Portier auf meine
Hände – und wies mir den Weg zur Aufnahmeprüfung an die Meister-
schule für Bildhauerei! So war das. Und ich wurde Bildhauer.
A. S.: Du hast eigentlich Steinbildhauerei gelernt. Interessiert dich das nicht
mehr?
P. J. L.: Nein. Ich könnte das auch nicht mehr mit meinem Rücken. Da habe
ich so viele Tonnen gehoben – nee, das will ich nicht mehr. Dafür würde
ich Maschinen brauchen. Ach Gott, nicht, dass ich es mir leicht machen
wollte. Aber, nee, das ist zu aufwändig in der Stadt. Als Steinbildhauer in
Wien, da brauchst du ein riesiges Atelier.
A. S.: Was hast du als Bildhauer in Stein gearbeitet?
P. J. L.: Meterhohe Bücherregale, den Walfisch mit dem Jonas usw.
1993 beim Bildhauersymposium im Krastal habe ich dann begonnen,
Formen zu verzerren.
A. S.: Wieso bist du eigentlich nach Wien gekommen?
P. J. L.: Studium und Liebe. Das war 1986. Dann bin ich hiergeblieben und
habe am Stephansdom restauriert und viel über das Handwerk gelernt,
das mich immer beeindruckt hat. Das Studium der Bildhauerei hat mich
dann der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts näher gebracht.
A. S.: Willst du mit deiner Kunst die Welt verbessern?
P. J. L.: Nicht verbessern, irritieren. Der Moment, in dem ein Betrachter
irritiert
ist, genau dieser Moment ist mir wichtig. Ich bin Künstler, weil ich
Farbe und Form bewegen will und nicht die Gesellschaft, sonst wäre ich
vielleicht Politiker geworden.




Aktivitäten / Ausstellungen:
Ausstellungen (Auswahl)
Galerie Geyling, Galerie A4 Feldkirch, Volksbank Wien Schloss Wolkersdorf
, Galerie Wolfrum, ÖBV, Neue Sächsische Galerie Chemnitz/Deutschland,
Galerie Michitsch, Palais Schwarzenberg, Würth Austria, Artposition
Wien, Henkel Austria, Hartmann, Kunsthaus Baden, Bank Austria, weitere Ausstellungen in Deutschland, Italien, Slowenien,



betende
Skulptur
Bronze
16 x 22 x 9 cm
2003
verkäuflich (Preis auf Anfrage)
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lampe
Skulptur
Bronze
20 x 24 x 12 cm
2004
verkäuflich (Preis auf Anfrage)
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kaffeetasse
Skulptur
Bronze
15 x 13 x 15 cm
verkäuflich (Preis auf Anfrage)
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gelber picasso
Zeichnung
Tusche
33 x 50 cm
2008
verkäuflich (Preis auf Anfrage)
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bombe
Zeichnung
Tusche
100 x 80 cm
2007
verkäuflich (Preis auf Anfrage)
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abfahrt
Zeichnung
Tusche
33 x 50 cm
2007
verkäuflich (Preis auf Anfrage)
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detailcollage
Medien

22 x 22 cm
2008
verkauft
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reiter rider
Malerei

40 x 60 x 18 cm
2008
verkäuflich (Preis auf Anfrage)
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haus_am_meer seeside villa
Malerei

80 x 80 x 17 cm
2008
Preis: 2.660 Euro
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schnuller dummy
Skulptur
Bronze
23 x 34 x 30 cm
verkäuflich (Preis auf Anfrage)
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denker
Skulptur
Bronze
15 x 13 x 17 cm
verkäuflich (Preis auf Anfrage)
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bett


15 x 13 x 15 cm
2004
verkäuflich (Preis auf Anfrage)
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STECKDOSE
Skulptur
Bronze
17 x 15 x 11 cm
2004
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